Montag, 6. Januar 2014

Modifikation der Ladeschale vom Baofeng UV-3R

Der Ladeschale vom Baofeng UV-3R sagt man ja nach, dass diese nicht wirklich etwas mit einem Ladegerät zu tun hat. Tatsächlich befindet sich nicht ein elektronisches Bauteil im Inneren der Schale.

Wie funktioniert das ganze dann? Der Akku soll eine Schutzschaltung gegen Überladen und  Überspannung integriert haben. Diese Schutzschaltungen sind in anderen Akkus auch durchaus üblich.
Das mitgelieferte Netzteil übernimmt den Rest der etwas primitiven Ladefunktion. Ich habe die abgegebene Spannung direkt an den Federn der Ladeschale in verschiedenen Situationen gemessen:
  • Ohne Last, also ohne Akku: 5V
  • Entladener Akku eingelegt: 3,4V 
  • Akku fertig geladen: 5V
Die Tatsache, dass bei vollem Akku 5V anliegen, deutet für mich darauf hin, dass die im Akku integrierte Schutzschaltung greift. Soweit ich weiß, wäre der Akku sonst in kürzester Zeit zerstört.

Mein Lösungsansatz kam mal wieder aus Fernost.

 Wenn man auf eBay  nach "Charger Module" sucht, stößt man auf die unten gezeigte Schaltung, die einzellige Li-Ion-Zellen mit bis zu 1A lädt. Das wäre natürlich zu viel. Durch den Tausch eines Widerstandes kann der maximale Ladestrom angepasst werden. Einzelne Anbieter zeigen in ihrem Angebot eine Tabelle, wo man das Verhältnis aus Widerstand und Ladestrom ablesen kann. 

Das Modul kostet incl. Versand etwas mehr als 1€.

Tabelle Ladestrom

Kennzeichnung R für Ladestrom


 











Die zulässige Eingangspannung des Moduls ist mit 5 Volt angegeben und passt damit sehr gut ins Konzept.
Die Ladeschlussspannung ist mit 4,2Volt angegeben, der übliche Wert für einzellige Li-Ion-Akkus.
Diese kleine Schaltung lässt sich super in die Ladeschale integrieren.


Fertig umgebaute Ladeschale, im Vordergrund der geänderte Widerstand. Die Platine ist mit Heißkleber von unten fixiert.

Für die Anpassung des Ladestroms habe ich einen bedrahteten Widerstand genommen. Ich habe mich für 3kOhm entschieden, das entspricht einem max. Ladestrom von ca. 400mA. Der bedrahtete Widerstand in der SMD-Schaltung ist nicht sonderlich elegant, aber SMD-Sortimente habe ich nicht.
Eine kleine Besonderheit von meinem Modul: die Kontroll-LED's sind bei meinen Modulen entweder vertauscht, oder die asiatische Logik ist etwas anders als unsere:
  • Grün bedeutet Akku lädt
  • Rot bedeutet, dass der Akku fertig geladen ist
Die originale Hohlstecker-Buchse in der Ladeschale habe ich mit dem Eingang der Ladeschaltung verbunden. Ausgang der Ladeschaltung ist logischerweise mit den Ferderkontakten für den Akku verbunden.
Achtung beim Löten an den kleinen Lötösen! Das Kunststoff ist sehr temperaturempfindlich. Also schnell löten...
Nun kann der Akku mit dem originalen Netzteil über die Ladeschaltung geladen werden. Zusätzlich gibt es jetzt die Möglichkeit, die Ladeschale über USB zu betreiben (am Rechner, Handy-Ladegerät, im Auto....). 

Der Umbau dauert nur wenige Minuten, das Modul kostet ca. 1€. Ich denke, mit diesem Umbau ist man beim Laden auf der sicheren Seite. Der gesamte Umbau dürfte wohl kaum länger als 30 Minuten dauern.

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